Consolidated PBY Catalina | ||
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Restaurierte Catalina in den Farben und Markierungen einer OA-10A Catalina (44-33915) der United States Army Air Forces, wie sie Anfang 1945 von der 5th ERS (Emergency Rescue Squadron) der 8th Air Force von Halesworth in Suffolk aus eingesetzt wurde | ||
Typ: | Seefernaufklärer | |
Entwurfsland: | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | |
Hersteller: | ||
Erstflug: | 28. März 1935 | |
Indienststellung: | Oktober 1936 | |
Produktionszeit: | 1936 bis 1945 | |
Stückzahl: | 3272 gesamt (1854 Flugboote, 1418 Amphibienflugzeuge)[1] |
Die Consolidated PBY „Catalina“ war ein zweimotoriges Seeaufklärungsflugzeug des US-Unternehmens Consolidated Aircraft (ab 1943: Consolidated Vultee). Von 1935 bis 1945 wurden insgesamt 3272 der Flugboote bzw. Amphibienflugzeuge gebaut und während des Zweiten Weltkrieges von der U.S. Navy, der Royal Navy und den sowjetischen Seefliegerkräften eingesetzt.
PB bedeutet „Patrol Bomber“; Y ist der Code für den Hersteller Consolidated (Vultee). Der Beiname „Catalina“ bezieht sich auf Santa Catalina Island vor der Küste Kaliforniens.
Die Entwicklung des Flugzeuges begann im Frühjahr 1933 und bereits am 28. Oktober 1933 bestellte die US Navy einen Prototyp, der gegen die Douglas XP3D-1 antreten sollte. Consolidated griff dabei auf Erfahrungen bei der Entwicklung der P2Y zurück. Der Erstflug des im Februar 1935 in Buffalo (New York) fertiggestellten Prototyps der „Catalina“ (Herstellerbezeichnung: Model 28), der noch die Bezeichnung XP3Y trug, erfolgte am 28. März 1935. Da der Niagara River zu diesem Zeitpunkt zugefroren war, musste das Flugzeug dazu per Eisenbahn zur Naval Air Station Anacostia (Washington D.C.) gebracht werden. Der Konstrukteur Isaac Laddon war so überzeugt von seinem Entwurf, dass er neben Pilot Bill Wheatley an Bord war.[2] Am 29. Juni 1935 bestellte die Navy 60 Maschinen und im Oktober 1936 flog die erste in San Diego gebaute PBY-1 für die US Navy, woraufhin weitere 116 Stück der Ausführungen PBY-2 und PBY-3 bestellt wurden. 1938 erschien die PBY-4 mit den 1200 PS starken Pratt & Whitney R-1830 Twin-Wasp-Motoren und den beiden verglasten blasenförmigen Beobachterkanzeln am hinteren Rumpf. Am 20. Dezember 1939 bestellte dann die US Navy 200 Exemplare PBY-5, die als Langstrecken-Patrouillenflugzeuge die Neutralität der USA schützen sollten. Ab Mai 1941 flogen die Maschinen von Neufundland und später von Island aus.
Außer Consolidated fertigten drei weitere Flugzeughersteller das Flugboot. Canadian Vickers (später Canadair) baute 380 PBY-5A als PBV-1A, die 150 Flugzeuge in kanadischen Diensten wurden unter dem Namen „Canso“ geführt. Boeing Canada in Vancouver baute etwa 300 PBY-5 als PB2B vorwiegend für die britische Luftwaffe. Die Naval Aircraft Factory in Philadelphia baute 155 modifizierte PBY-5 unter dem Namen PBN-1 Nomad. Canadair war der einzige Hersteller überhaupt, der das Flugboot in der Version PBY-6A nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in sehr kleinen Stückzahlen weiter produzierte. Die Canso wurde unter anderem in Frankreich als Löschflugzeug verwendet.
In der Sowjetunion sollten 150 „Catalina“ als GST (Gydrosamoljot transportny) in Taganrog in Lizenz gebaut werden, aufgrund von Produktionsschwierigkeiten und der heranrückenden Wehrmacht wurde bis 1941 nur 27 GST hergestellt,[3] die bei der Aeroflot und der Polarluftflotte unter der Bezeichnung MP-7 geflogen wurden.[4] 189 weitere Flugzeuge der Versionen PBN-1, PBY-6A und PBY-3 wurden im Rahmen des Lend-Lease-Abkommens geliefert.[5] Die Letzten dieser Catalinas flogen noch bis in die Mitte der 1950er Jahre bei der Marine der UdSSR.
Insgesamt liefen fast 3300 Exemplare von den Bändern, davon mehr als 1400 als Amphibienflugzeuge. Die Catalina war damit das bisher meistgebaute Flugboot.
Die US Air Force schickte die Catalina 1953 in den Ruhestand, die US Navy musterte im Januar 1957 die letzte Maschine aus.
Die konstruktive Auslegung ergab einen niedrigen, breiten, bootsförmigen Rumpf, der sich stark verjüngte und in ein einfaches Seitenleitwerk auslief, das auf etwa halber Höhe das Höhenleitwerk trug. Die charakteristische weitspannende Tragfläche war in Hochdeckerbauweise auf einem Pylon mit vier Streben zum Rumpf montiert. Zum Schutz vor Spritzwasser waren die beiden Twin-Wasp-Doppelsternmotoren so hoch wie möglich eingebaut. Zusätzlich dienten ihre Abgase erstmals der Enteisung der Tragfläche. Die Stützschwimmer waren einziehbar, wobei die Körper der Schwimmer in eingefahrenem Zustand die Tragflächenspitzen bildeten. Im November 1939 wurde eine Version mit Einziehfahrwerk erprobt und 1940 erschien eine Amphibienversion.
Aufgrund der großen Reichweite – die „Catalina“ konnte bei 200 km/h fast 24 Stunden in der Luft sein – war die PBY für die Fernaufklärung und die Sicherung von Geleitzügen geeignet. Die Hauptaufgabe der im Atlantik eingesetzten Maschinen war dabei das Aufspüren und Bekämpfen von U-Booten mit Wasserbomben und zwei mitgeführten Torpedos. So wurden im Zeitraum zwischen August 1942 und Juli 1943 allein von Catalinas 14 U-Boote versenkt.
Am 1. Oktober 1958 ging eine taiwanische PBY-5A mit sieben Soldaten, darunter vier US-Soldaten, während der Zweiten Quemoy-Krise auf dem Flug von den Matsu-Inseln nach Taiwan verloren und konnte auch nach dreitägiger Suche nicht gefunden werden.
Britische Catalina-Flugboote wirkten an der Berliner Luftbrücke mit und landeten dabei auf der Havel. Besonders wichtig waren sie zum Transport von Salz, da ihre seewasserfeste Bauweise der stark korrosiven Wirkung von Salzstaub widerstand.
Jacques-Yves Cousteau benutzte eine PBY-6A (N101CS) bei seinen Tauchexpeditionen. Sein zweiter Sohn, Philippe, starb in diesem Flugzeug bei einer missglückten Wasserung im Fluss Tejo bei Lissabon.
Kenngröße | Daten |
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Typ | Seeaufklärer und U-Boot-Jäger |
Besatzung | 9 |
Antrieb | zwei Pratt & Whitney R-1830-92-Sternmotoren mit je 882 kW (1200 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | 315 km/h |
Reichweite | 4055 km |
Länge | 19,46 m |
Spannweite | 31,70 m |
Flügelfläche | 130,06 m² |
Flächenbelastung | 124,00 kg/m² |
Gewicht | leer: 7976 kg; max. Startgewicht: 16.081 kg |
Bewaffnung | drei 7,62-mm-MGs; zwei 12,7-mm-MGs, 1816 kg Bombenlast |
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