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Als Megalith (griechisch μέγας mégas, deutsch ‚groß‘, λίθος líthos, deutsch ‚Stein‘) bezeichnet man einen großen, oft unbehauenen Steinblock, der als Baustein für Grab- oder Kultanlagen benutzt bzw. aufgerichtet und in Steinsetzungen positioniert wurde.
Die verschiedenen Megalithbauwerke Europas sowie anderer Kontinente lassen nicht notwendigerweise auf eine gemeinsame Kultur (Megalithkultur) schließen. Die Ausstattung dieser Steinsetzungen gehört keiner einheitlichen Kultur an, und auch die Unterklassen der megalithischen Bauwerke, wie Menhire, Dolmen, Ganggräber oder Steinkisten, zeigen keine solche an.[1]
Als megalithisch wurden in Nord- und Westeuropa ursprünglich Großsteinsetzungen (Dolmen) und aufrecht stehende Steine bezeichnet, die entweder als Menhir einzeln stehen konnten oder Steinkreise (Cromlechs) bildeten.[2]
Bereits 1867 einigte man sich im 2. Congrès International d'Anthropologie et d'Archéologie Préhistoriques darauf, nur Monumente aus nahezu unbehauenen Steinen als Megalithen zu bezeichnen, also beispielsweise nicht die ägyptischen Obelisken, die maltesischen Tempel oder die Pariser Halle aux blés. Die Mauern von Tyrins wurden als zyklopisch, nicht megalithisch bezeichnet.[2] Diese Definition würde allerdings zum Beispiel die Trilithen von Stonehenge ausschließen, die bearbeitet sind. Glyn Daniel folgend, bezeichnet man inzwischen nur neolithische Bauwerke aus großen Steinen als Megalithen, denn sonst wären, wie Daniel bemerkt, auch einige walisische Schweineställe als megalithisch zu bezeichnen.
Gordon Childe schlug 1946 vor, weitere Bauten einzuschließen:[2]
Für Childe sind nur Kollektivbestattungen als megalithisch zu klassifizieren.[2] Geschlossene Steinkisten für Einzelbestattungen werden dagegen nicht eingeschlossen, auch wenn sie aus großen Steinen bestehen, wie einige Dolmen in Nordafrika und Palästina.
Childes Definition ist unhandlich und in Gegenden ohne Knochenerhaltung nicht zu gebrauchen, sie hat sich dementsprechend in der weiteren Forschung auch nicht durchgesetzt.
Karl Joseph Narr definierte 1956 einen Megalithbau wie folgt:[3]
Umstrittene Merkmale sind:
Narr fügt dem hinzu, dass heute „wenig Neigung“ bestehe, Kuppelgräber und Gräberrunde als megalithisch zu bezeichnen.
In Europa bestehen zwischen den langlebigen und oft umgebauten megalithischen und verwandten Stätten (Holzkreise etc.) vielfältige Beziehungen, innerhalb derer man meist vergeblich nach einem Schema der Abhängigkeiten, der Chronologie und der geographischen Verbreitung sucht; dies ist nur auf regionaler Ebene möglich. Die Frage, ob die verschiedenen regionalen Typen voneinander unabhängige Ursprünge oder eine gemeinsame Wurzel haben, ist noch offen. In Europa sind verschiedene Bauweisen bekannt, bei denen (zumindest teilweise) Megalithen eingesetzt wurden:
In Europa sind in einigen Regionen auch Megalithen einzeln (Menhire) oder mit anderen Einzelsteinen in Steinsetzungen aufgestellt worden:
Aus der Eisenzeit oder dem Frühmittelalter stammende aufrecht stehende Steine oder ähnliche Megalithformen sind nicht zu den traditionellen Megalithanlagen zu rechnen. Dazu gehören:
Die Steine der nordeuropäischen Megalithen stammen von den Ablagerungen der Eiszeit (erratische Blöcke, Granite, Gneise und andere Gesteine). Viele der übrigen Megalithen wurden aus relativ weichen Sedimentgesteinen gebrochen.
Der Bau mit Megalithen (französisch pierre dressée) erfolgte in Europa etwa zwischen 4500 v. Chr. (Bretagne) und 800 v. Chr., als die letzten auf Sardinien verbaut wurden. Die Menhire finden sich primär in Süd- und Westeuropa; in Deutschland zwischen dem Saarland und Thüringen.
Viele Megalithanlagen wurden seit der Industrialisierung zerstört. Megalithen fielen Flurbereinigungen, landschaftlichen Projekten oder dem Kirchen- und Hafenbau zum Opfer. In Norddeutschland wurden sie zum Deichbau und – zerkleinert – als Straßenpflaster verwendet.
Zur Verbreitung siehe auch
Megalithen finden sich in Georgien, der Türkei, Syrien und Palästina, in Indien, Indochina, Indonesien und Korea sowie in Afrika (Nordafrika und Madagaskar), ohne dass eine genetische Verbindung zwischen den Standorten besteht.
Siehe auch Megalithanlagen auf dem Golan.
Oft weiß man nicht genau, welchem Zweck Megalithbauten dienten und warum sie errichtet wurden. Oft dienten sie als Gräber und für religiöse Zwecke. Manchmal kommt eine Funktion als Mahnmal, als Grenzmarkierung oder als Symbol für politische Macht in Betracht. Auch eine Bedeutung für astronomische Berechnungen wird bei manchen Objekten erwogen, ein bekanntes Beispiel ist Stonehenge.
Die Größe der Steine verleitete die Menschen früher dazu, an Hünen (Riesen) zu glauben, welche die Steine transportiert haben mussten. Dies zeigt sich noch in der Etymologie der Bezeichnung Hinkelstein: Durch einen Verständnisfehler wurde aus dem Hünenstein ein Hühnerstein. Im südwestdeutschen Raum gibt es für Hühner das Dialektwort Hünkel oder Hinkel. So kam es zu dem Wort Hinkelstein. Mit der Christianisierung entstanden Legenden über das Entstehen von Megalithen durch Teufels Hand. Einige tragen den Teufel im Namen (Teufelssteine, Devil’s Arrows, Devils Circles etc.).
Im 18. und 19. Jahrhundert interessierte man sich wieder für die Megalithanlagen. Damals glaubten viele, die Bauwerke seien auf die Druiden der Kelten zurückzuführen, wie etwa der englische Antiquar William Stukeley.
Megalithanlagen konnten nur dort entstehen, wo Steine mit den Mitteln der jeweiligen Zeit zu bearbeiten waren. Im Gebiet der Trichterbecherkultur (TBK) waren das im Wesentlichen die erratischen Blöcke der Eiszeit, die nur zu transportieren oder ggf. zu spalten waren. Wo Findlinge nicht in ausreichender Menge und Größe vorhanden waren, entstanden andere Bauten, z. B. im Bereich der südlichen TBK die Totenhütten und die Kammeranlagen in der Mittelgebirgszone (südlich des Mittellandkanals) in Deutschland, im Wesentlichen zwischen Weser und Saale.
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