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Suchoi Su-27 | |
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Russische Suchoi Su-27UB | |
Typ: | Luftüberlegenheitsjäger |
Entwurfsland: | Sowjetunion 1955 Sowjetunion |
Hersteller: | Suchoi |
Erstflug: | 20. Mai 1977 |
Indienststellung: | Dezember 1984 |
Produktionszeit: | seit 1984 in Serienproduktion |
Stückzahl: | 809 |
Die Suchoi Su-27 (russisch Сухой Су-27, NATO-Codename: Flanker) ist ein russischer, noch in der Sowjetunion entwickelter Luftüberlegenheitsjäger. Sie wurde als Gegenstück zur US-amerikanischen F-15 Eagle entwickelt und stellt bis heute das wichtigste Jagdflugzeug der russischen Luftstreitkräfte dar. Die Su-27 bildet die Grundlage für Suchois spätere sogenannte Serie 30 (Su-30, Su-33, Su-34, Su-35, Su-37).
Die Su-27 ist um etwa 30 Prozent größer als die MiG-29, und das Verhältnis zwischen den beiden mag ähnlich gesehen werden wie das ihrer US-amerikanischen Gegenstücke, der F-15 Eagle und der F-16 Fighting Falcon. Sie gleicht der F-15 in aerodynamischer und struktureller Hinsicht, obwohl sie große Erweiterungen an den Vorderkanten besitzt, welche die Wendigkeit erhöhen, besonders bei großen Anstellwinkeln. Die aerodynamische Auslegung verleiht dem Flugzeug die Fähigkeit zu spektakulären Flugzuständen, wie dem mit ihr demonstrierten Kobramanöver. Der Flugzeugtyp ist fortgeschrittener als die MiG-29 und ausgestattet mit Fly-by-wire-Steuerung und einem Puls-Doppler-Such- und -Feuerleitradar vom Typ Fasotron NIIR Schuk oder NIIR N001, das look-down/shoot-down-Fähigkeit besitzt.
Genauso wie die MiG-29 verfügt sie über einen IR-Such- und Verfolgungssensor.
Die Su-27 wurde vom Suchoi-Konstrukteur Michail Simonow aufgrund einer Ausschreibung von 1971 als Reaktion auf die F-14 entworfen, ursprünglich, um die Su-15 und MiG-23 in ihrer Eigenschaft als Abfangjäger zu ersetzen.[1] Neben Suchoi beteiligten sich noch die Konstruktionsbüros Mikojan-Gurewitsch mit der MiG-29 und Jakowlew mit der Jak-45 an dem Projekt. Der Prototyp flog am 20. Mai 1977 (Nato-Codename Flanker-A), noch mit geschwungenen Flügelspitzen und Zwillingsleitwerk zentral über den Triebwerksdüsen ausgestattet, erstmals. Die Prototypenreihe mit der Bezeichnung Suchoi T-10-1 wurde von Wladimir Iljuschin, dem Sohn des berühmten sowjetischen Flugzeugkonstrukteurs Sergei Iljuschin, am 20. Mai 1977 zum ersten Mal geflogen. Der erste Entwurf T-10 erwies sich jedoch als Flop. Weil die Avionik zu schwer ausfiel, konnte die projektierte instabile Auslegung nicht erreicht werden. Dadurch wurde die Wendigkeit grundlegend beeinträchtigt. Die ursprünglich ungekühlten Turbinenschaufeln verkrafteten die Hitzebelastung nicht und mussten durch zapfluftgekühlte Exemplare ersetzt werden. Da die Zapfluft dem Kompressor entnommen wird, erhöhte sich der Verbrauch und die Reichweite wurde weiter reduziert. Auch hatte der Entwurf T-10 eine mangelhafte seitliche Stabilität, der die Konstrukteure bei den späteren Serienprototypen T-10-S durch größere Seitenleitwerke, Finnen und die Verlegung vom Triebwerkbereich nach außen begegneten. Gleichzeitig zeigte sich, dass die LERX und die Tragflächen falsch ausgelegt waren. Der zweite Prototyp T-10-2 stürzte am 7. Juli 1978 ab, wobei der Testpilot Jewgeni Solowjow ums Leben kam. Der eigentliche Urahn der Su-27 ist die T-10-S, die am 20. April 1981 zum ersten Mal flog. Die Serienfertigung startete im Jahr 1982 im Gagarin-Flugzeugwerk in Komsomolsk. Die 1984 bei den Luftverteidigungsstreitkräften in Dienst gestellte Su-27PD ist mit Vorflügeln, umgekehrten eckigen Flügelspitzen mit Raketenaufhängungen und mit in Richtung Heckausleger gerückten Seitenleitwerken ausgestattet. 1989 wurde sie das erste Mal im Westen auf der Luft- und Raumfahrtmesse in Paris Le Bourget demonstriert. Die Su-27PU ist ein zweisitziger Langstrecken-Abfangjäger. Weitere Varianten sind die Su-27IB (Jagdbomber) und die Su-27M (Mehrzweckversion). Die Su-30M ist ein für Bodenangriffe konzipiertes Flugzeug. Su-33 bezeichnet eine Variante für den Einsatz auf Flugzeugträgern. Der Prototyp Su-37 war das fortgeschrittenste Modell, jedoch stürzte die Maschine 2002 ab.
Während des Kriegs zwischen Äthiopien und Eritrea 1998–2000 schossen äthiopische Su-27SK sechs MiG-29SMT der eritreischen Luftwaffe ohne eigene Verluste ab. Allerdings wurden viele äthiopische Su-27 von russischen Piloten geflogen, denn die äthiopischen Luftstreitkräfte hatten die Flugzeuge samt Piloten, Bodenpersonal und Angriffsplaner geleast. Die Luftstreitkräfte von Eritrea hatten sich aus der Ukraine beliefern lassen.[2]
Diese erste Serienversion war rein auf den Luftkampf ohne Luft-Boden-Kampfmöglichkeiten ausgelegt. Als Abfang- bzw. Luftüberlegenheitsjäger wurden die Maschinen ab 1982 bei der sowjetischen Luftverteidigung in Dienst gestellt. Gemeinsam mit den neuen MiG-31 bildeten sie die Elite der Langstrecken-Luftverteidigung. Viele Maschinen stehen noch heute unverändert im Dienst, da die Modernisierung in den 1990er-Jahren fast völlig zum Erliegen kam.
Diese Maschinen der Testflieger- und Kunstflugstaffel geben ihre Vorstellung auf fast allen großen Airshows auf der Welt. Sie sind unter anderem voll kampffähig und mit einer Luftbetankungsvorrichtung ausgerüstet.
Die Maschinen sind praktisch Su-27P mit einem leicht modifizierten Waffensystem, das neben Luft-Luft-Raketen zumindest den Einsatz ungelenkter Luft-Boden-Raketen zur Bodenunterstützung erlaubt. Die Maschinen wurden ab 1985 bei den Frontfliegerkräften in Dienst genommen. Auch hier sind noch viele Maschinen im „Originalzustand“ bei den russischen Luftstreitkräften im Einsatz.
Bei Su-27SK handelt es sich um eine leicht abgespeckte Exportversion der Su-27S. Abstriche wurden lediglich im Bereich der russischen Avionik gemacht, die jedoch durch französische oder israelische Systeme verbessert werden kann. Die Su-27SK steht in China, Vietnam, Äthiopien, Indonesien und Angola im Dienst.
Werksbezeichnung der Su-35 Flanker-E (Vorserien-Produktion begann 1990)
Da nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 der Militäretat immer weiter gekürzt wurde, sind die meisten Flugzeuge immer noch auf dem technischen Stand, in dem sie bis 1994 ausgeliefert wurden. Die Exporte der erfolgreichen Su-27/30-Familie (vor allem nach China) gaben den russischen Luftstreitkräfte (WWS) die Chance, ihre Flotte zu modernisieren. Zunächst bot IAPO an, Kampftrainer Su-27UB zu Mehrzweckjägern Su-27UBM zu modernisieren, was dann auch für 30 Maschinen bewilligt wurde. Dann jedoch entschieden sich die WWS zu Gunsten der Su-27SM und stornierten das UBM-Programm wieder. Das SM-Programm wurde gemeinsam mit China finanziert, das seine Su-27SK seitdem auf SKM-Standard bringen lässt. Die erste Su-27SM flog am 27. Dezember 2002. Am 23. Dezember 2004 wurden die ersten sieben Su-27SM an die WWS übergeben. Eine weitere fiel wegen Beschädigungen am Fahrwerk durch eine harte Landung bei schlechtem Wetter aus und folgte bis Ende 2004. Vier davon gingen zum 4. TsBLiPLS in Lipezk. Im Laufe des Jahres 2005 folgten zehn Maschinen, von denen vier zusammen mit Frontbombern Su-24M vom 18. bis 25. August 2005 am russisch-chinesischen Manöver Krijlo-2005 teilnahmen. Seit Ende 2006 (sechs Maschinen geliefert) fliegen 24 Su-27SM beim 23. IAP auf der AB Tshemgij bei Komsomolsk. Die Wahl des Stützpunktes gleich um die Ecke war wohl mit der Nähe zum Werk zu erklären, falls Nachbesserungen anfielen. Nicht umsonst heißt es bei den WWS, dass beim 23. IAP der Service am besten sei. Vom 10. bis 12. Juli 2007 nahmen die Su-27SM des 23. IAP am Manöver Krijlo-2007 teil, bei dem sie die Landung auf einer Fernstraße Chabarowsk-Komsomolsk trainierten. Am 12. Dezember 2007 wurden die ersten drei von weiteren 24 Su-27SM dem 22. IAP übergeben. Bis Ende 2008 sollen auch hier 24 Maschinen fliegen. Die Modernisierung findet bei KnAAPO in Komsomolsk statt. Die Waffenlast steigt von sechs auf acht Tonnen.
Während der Modernisierung durchlaufen die Triebwerke AL-31F eine grundlegende Instandsetzung und werden auf den Standard AL-31FM1 modernisiert, bei dem eine reparaturfreie Betriebszeit von 1.000 Stunden erreicht und der Schub auf 13,5 Tonnen erhöht werden soll. Nach dem Abschluss der Erprobungen wird weiterhin die Variante AL-31FM2 mit 14,5 Tonnen Schub zur Verfügung stehen. Langfristig beabsichtigt das in Moskau ansässige Unternehmen Saljut mit der finalen Variante des AL-31F, dem AL-31FM3, ein Triebwerk mit 15 Tonnen Schubkraft zu entwickeln, das ohne weitere Veränderungen in der Konstruktion des Flugzeugs für den Einbau in alle Modifikationen der Su-27-Familie geeignet sein soll.[3]
Dies ist die Exportvariante der Su-27SM. Neben der Volksrepublik China verfügt Indonesien über acht Maschinen, daneben hat man Indien und Lateinamerika als Exportmarkt im Visier.
Interne Bezeichnung der russischen Luftwaffe für die Su-35BM.
Erste Serienversion eines Kampftrainers für Su-27P und Su-27S.
Ebenfalls eine Kampftrainerversion, allerdings mit Luftbetankungsvorrichtung.
Exportversion der Su-27UB und Kampftrainer für die Su-27SK.
Modernisierungsprogramm vom Kampftrainer zum Mehrzweckjäger. Die WWS entschieden sich 2001 für diese Variante, stornierten jedoch dann wieder zu Gunsten der Su-27SM.
Werksbezeichnung der Su-33 Flanker-D
Schiffsgestützter Kampftrainer mit nebeneinanderliegenden Sitzen, auch als Mehrzweckjäger verwendbar
Chinesische Lizenzversion der Su-27SK, welche von Shenyang gebaut wird.
Kenngröße | Daten der Su-27P | Daten der Su-27SM |
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Typ | Luftüberlegenheitsjäger | Mehrzweckkampfflugzeug |
Besatzung | 1 | |
Länge | 21,94 m | |
Spannweite | 14,70 m | |
Flügelfläche | 62,04 m² | |
Flügelstreckung | 3,48 | |
Tragflächenbelastung |
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Höhe | 5,93 m | |
Leermasse | 16.380 kg | 16.870 kg |
normale Startmasse | 23.430 kg | ca. 25.700 kg |
max. Startmasse | 30.450 kg | ca. 33.000 kg |
Treibstoffkapazität | ca. 9400 kg | |
g-Limits | −3/+9g | |
Höchstgeschwindigkeit | Mach 2,35 bzw. 2496 km/h (auf 10.975 m Flughöhe) | |
Dienstgipfelhöhe | 18.500 m | 17.750 m |
Steigrate | 300 m/s | k. A. |
Einsatzradius | 1340 km | k. A. |
Überführungsreichweite | 3530 km | 3680 km |
Triebwerke | zwei Mantelstromtriebwerke Saturn/Ljulka AL-31F1 | zwei Mantelstromtriebwerke Saturn/Ljulka AL-31FM1 |
Schubkraft |
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Schub-Gewicht-Verhältnis |
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Zwischen den Triebwerken sind im Hecksporn zwei größere Batterien Gorizont JSC APP-50A-Täuschkörperwerfer für 14 Blöcke zu je 3 × PRP-50, PPI-50 (50-mm-Täuschkörper) und mittig auf dem Wulst des Hecksporns ein Horizont-JSC APP-50MA-Täuschkörperwerfer (rechteckiger Behälter für je 12 × 50-mm-Hitzefackel-Täuschkörpern) eingebaut. Insgesamt sind 96 Täuschkörperpatronen vorhanden.
Jedem Piloten steht ein Zero-Zero-Schleudersitz Swesda JSC K-36DM mit integriertem Rundkappenfallschirm zum Notausstieg zur Verfügung.
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